Literaturprojekt

„Nachtzug nach Mariupol“

Ein Abend zum ukrainisch-deutschen Schriftstellertreffen 2018 in Mariupol am Asowschen Meer/Ukraine.

Foto (Filmstill): © Wanja Nolte, Reisende zur Brücke aus Papier im Nachtzug Dnipro-Mariupol am 31. August 2018,
Zwischenhalt um 3:35 Uhr

Literaturprojekt

„Nachtzug nach Mariupol“

Ein Abend zum ukrainisch-deutschen Schriftstellertreffen 2018 in Mariupol am Asowschen Meer/Ukraine.

Foto (Filmstill): © Wanja Nolte, Reisende zur Brücke aus Papier im Nachtzug Dnipro-Mariupol am 31. August 2018,
Zwischenhalt um 3:35 Uhr

Montag, 3. Dezember 2018, 20.00 Uhr
Lyrik Kabinett
Amalienstraße 83a
80799 München

Eintritt frei

Gespräch und Lesung
mit den Schriftsteller:innen und Mariupol-Reisenden

Anja Kampmann (Leipzig)
Alexander Milstein (München)
Hans Pleschinski (München)
Noemi Schneider (München und Weiler im Allgäu).

Erstvorführung des Films „Nachtzug nach Mariupol“ von Wanja Nolte.

Moderation: Verena Nolte, Kulturallmende

Dass das Schriftstellertreffen von Mariupol ein Ausnahmetreffen sein würde, ließ sich schon bei der langen Anreise über Wien und Dnipro und vor allem der 11-stündigen Fahrt im Nachtzug von Dnipro nach Mariupol in ausrangierten Schlafwagen der DDR-Reichsbahn ahnen. Bei der Ankunft in Mariupol zeigen sich dem Auge die gigantischen, den ganzen Horizont ausfüllenden Stahlwerke, die ihre Emissionen ungefiltert in nie unterbrochenen Rauchfahnen in die Luft abgeben. Trotz dieses Wissens, ein beeindruckender Anblick. Das Asowsche Meer dann, das die Ankommenden scheinbar erlösend empfängt, sollte trotz der Verlockung wegen Verseuchung nicht zum Baden genutzt werden. In der Luft bedenklicher Geruch. Vom nahen Krieg hört und sieht man nichts. Nur zwanzig Kilometer hinter der Stadt jedoch verläuft die Frontlinie, die Grenze zu Russland ist ähnlich nah. Und jeder, der sich länger in Mariupol aufhält, spürt die Nähe des Krieges. Hier trafen sich vier Tage lang ukrainische und deutsche Schriftstellerinnen und Schriftsteller in öffentlicher Runde. In Lesungen und Vorträgen lernten sie sich kennen und begegneten den Menschen der durch den Krieg isolierten Stadt, die sich offen für ein internationales Literaturprojekt zeigte. Dieser Aufenthalt, zu dem auch der Besuch eines Stahlwerks gehörte, hinterließ bei allen, die dabei waren, Spuren. Der Abend „Nachtzug nach Mariupol“ will mit Lesung, Gespräch und Film etwas von der Mariupol-Erfahrung an das Münchener Publikum weitergeben.

Die Stahlwerke Asowstal und Illjitsch aus dem Nachtzug bei der Ankunft in Mariupol gesehen
Foto (Filmstill): © Wanja Nolte

Veranstalter: Kulturallmende München, Eine Brücke aus Papier
In Kooperation mit der Stiftung Lyrik Kabinett und dem Generalkonsulat der Ukraine in München

Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Eine Brücke aus Papier wird gefördert von
Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst aus Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei
Kulturreferat der Landeshauptstadt München

siehe auch unsere Website www.paperbridge.de

Film „Nachtzug nach Mariupol“

Der Film „Nachtzug nach Mariupol“ von Wanja Nolte (hier abrufbar:  https://vimeo.com/304623466) hat als Dokumentation des paperbridge-Treffens von Mariupol 2018 im Jahr 2022 die schmerzliche Bedeutung bekommen, eine Stadt abzubilden, die nach den jüngsten Kriegszerstörungen so nicht mehr existiert. Mariupol, „Die Stadt Mariens. Die Stadt der Würde. Das unglaubliche Mariupol.“ (Gedicht von Oleksandr Irwanez unter „Lektüre“ nachzulesen.)